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Das Leben aus der Sicht der Katze Sweety :

 
Ich kann mich noch gut an den Ort erinnern, wo ich geboren bin.
Es war warm und wir waren zu viert.
Zwei Brüderchen, ein Schwesterchen und ich.
Ich erinnere mich noch an Mama und ihr weiches Fell.
Sie hatte immer Milch für mich und meine Geschwister.
Ich war von Anfang an die kleinste und ich kam nie richtig an die Zitzen.
Und wenn ich dann dran kam, war fast keine Milch mehr drin.
 
Es kamen immer wieder Leute, die uns anschauten und auf den Arm nahmen.
Die grinsten uns alle so komisch an.
Einige waren freundlich und streicheln uns,
andere waren grob und taten uns weh.
Oft hörten wir sagen „oh, sind die süss, ich will eines“,
aber dann gingen die Leute wieder fort.
Eines Tages kamen Menschen und die schauten uns so lieb an.
Und der Mann sagte. „Ja, das kleine Tigerchen. Die isses“.
Doch dann sagte die Frau: „Guck mal, die Kleine.
Wenn du dein Tigerchen bekommst, dann will ich die Kleine“:
 
Ein paar Wochen später kamen Leute, die auch schon mal da waren.
Und als sie wieder gingen, waren unsere Brüderchen auch weg.
Wir haben sie gesucht, aber sie waren nirgends mehr.
Unsere Mama hat so lange nach ihnen gerufen.
Und dann kam der Mann, der auch schon mal da war.

Als sie mich meiner Mutter wegnahmen,
hatte ich furchtbare Angst und war so traurig.
Meine Milchzähne waren kaum durchgestossen
und ich hätte meine Mama doch noch so sehr gebraucht.
So wurden wir in eine Kiste verladen und fortgebracht.
Da war schon eine Katze drin, sie wir nicht kannten.
Aber sie war nicht böse und hat uns ganz lieb begrüsst.
Wir kuschelten uns aneinander und fühlten
wie wir alle zitterten ohnmächtig vor Angst.
Niemand kam, um uns zu trösten.
All diese seltsamen Geräusche und erst noch die Gerüche.
 
Wir kamen zu der Familie nach Hause, dort war alles fremd.
Vor allem, dort gab es schon eine große Katze,
die hat uns gleich angefaucht.
Ich heisse jetzt Sweety. Meine Schwester heisst Tigy.
Und unsere neue Freundin heisst Jeanny.
Und die Katze, die hier schon gewohnt hat heisst Sunny.
Sie mag uns Neuankömmlinge nicht. Aber sie tut uns auch nichts.
 
Nach einigen Wochen wusste ich: jetzt ist alles gut.
Es sind sehr nette Leute, die sich für uns entschieden haben.
Sie haben gutes Futter und einen schönen Napf dabei.
Und sie sagen immer wir seien ganz süße und liebe Kätzchen.
Wir dürfen zusammen spielen, sooft wir nur wollen.
Unsere Menschen lehren uns freundlich, was wir tun dürfen und was nicht,
passen gut auf uns auf, geben uns herrliches Essen und viel, viel Liebe.
 
Alles war so schön, bis zu diesem Tag, als die Schmerzen begannen.
Es tat schon weh, wenn mich meine Menschen auf den Arm genommen haben.
Es tat so weh, dass ich immer knurren musste, auch wenn ich es nicht wollte.
Einmal hat es so weh getan, dass ich mein Herrchen gebissen hab.
Ich wollte es nicht, es war nur ein Reflex.
 
Erster Besuch beim Tierarzt.
Es war ein seltsamer Ort, mir schauderte. Ich bekam einige Spritzen.
Meine Menschen hielt mich sanft und sagte es wäre o.k.,
dann entspannte ich mich.
Der Tierarzt schien meinen geliebten Menschen traurige Worte zu sagen,
sie sahen ganz bestürzt aus. Ich hörte etwas von einer Entzündung.
 
Ich musste in den nächsten Tagen Tabletten nehmen.
Das war grauenhaft.
Aber meine Menschen waren sehr erleichtert Mir ging es schon besser.
Dann kam das Wasser in meinem Körper.
Meine Menschen waren sehr besorgt über meinen Zustand.
Letzte Nacht war es schlimmer als eh und je.
Ich konnte nicht einmal mehr aufstehen um zu trinken
nur noch schreien vor Schmerzen.
Meine Beine waren eiskalt und schon ganz steif.
Und das Atmen fiel mir schon sehr schwer.
 
Mein Herrchen trägt mich ins Auto. Frauchen weint.
Sie sind so seltsam, was ist los?
War ich böse? Sind sie am Ende böse auf mich?
Nein, nein, sie liebkosen mich ja so zärtlich.
Ach, wenn nur diese Schmerzen aufhörten!
Ich kann nicht einmal die Tränen vom Gesicht
meines Herrchens ablecken,
aber wenigstens erreiche ich seine Hand.

Der Tisch beim Tierarzt ist kalt. Ich habe Angst.
Mein Herrchen weint in mein Fell, ich fühle, wie sehr er mich liebt.
Ich schaffe es nicht mehr, seine Hand zu lecken.
Der Tierarzt nimmt sich heute viel Zeit und ist sehr freundlich
und ich empfinde etwas weniger Schmerzen.
Er sagt etwas von einem Virus, FiP.
Mein Herrchen hält mich ganz sanft,
ein kleiner Stich ......
Gott sei Dank, der Schmerz geht zurück.
Ich fühle tiefen Frieden und Dankbarkeit.
 
Ein Traum:
Ich sehe eine grosse, grüne Wiese.
Zwei Katzen kommen auf mich zu.
Sie sagen, sie heissen Tiger und Jeanny.
Und sie haben früher bei meiner Familie gewohnt..
Sie sagen mir, dass es hier keine
Schmerzen gibt, nur Frieden und Glück.
So sage ich meiner Menschenfamilie "Auf Wiedersehen"
auf die einzig mir mögliche Weise: Mit einem sanften Schnurren.
Viele glückliche Jahre wollte ich mit euch verbringen,
es sollte nicht sein.
Ich wollte eine grosse und starke Katze werden.
Und durfte nur sieben Monate leben.
 
Ich werde immer bei euch sein.
Sweety.

Katze Sweety
Geboren am 01.05.2009
Gestorben am 23.11.2009

12.083 1.924 54

Zurueck zur Gedenkstaette Erstellt am 05.05.2010,
Erstellt von Richard Gross

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