Es war irgendwann im Sommer 1999, ich war von einem geschäftlichen Termin auf dem Heimweg. Auf
dem Zubringer zur Autobahn fiel mir ein Schild "zum Tierheim" ins Auge. Ich hatte nichts vor,
Zeit zur Genüge und zuhause wartete auch niemand. Und so dachte ich, warum sollte ich nicht mal
dieses Tierheim besuchen und dort mal durchlaufen. Gesagt,getan ! Jeder, der schon mal ein
Großstadt-Tierheim von innen gesehen hat, weiß wie es dort ausschaut. Jede Menge Auswahl, kleine &
große Hunde, alte & junge, verschiedene Rassen und natürlich auch Mischlinge. Ein Extra-Trakt nur
mit sogenannten "Listen-Hunden", den "bösen" Kampfhunden.
Ich muß erwähnen, dass ich schon seit 1980 insgesamt 3 Amerik.Staffordshire-Terrier von einem
Züchter besessen hatte und zu diesem Zeitpunkt mein "Bär" im Alter 13 Jahren noch lebte.
Allerdings ging es diesem gesundheitlich nicht mehr so gut und ein Ende war absehbar.
Ja und so traf ich dort hinter Gittern "K a i" !
Was soll ich sagen, es war Liebe auf den ersten Blick und für mich stand sofort fest..
.
"diesen Hund hol ich dort raus!"
Also nach vorne ins Büro, mich dort vorgestellt und nach diesem schwarzen Hund gefragt.
Fundtier, gutes Wesen und gerade mal 2 Monate im Tierheim.
Ich durfte dann mit ihm spazieren gehen und war einfach nur hin und weg von ihm....
Aber ich hatte ein Problem! Mein alter "Bär" (12) war ja auch ein Rüde und jeder, der von dieser
Materie eine Ahnung hat, kann sich vorstellen, was es heißt 2 Rüden dieser Rasse aneinander zu
gewöhnen.
Ich bin dann ca. 5 Wochen jeden Abend mit meinem Bär ins Tierheim gefahren und habe -mit
Unterstützung des dortigen Betreuers von Kai- diese beiden Rüden aneinander gewöhnt. Eine meiner
größten hundesportlichen Herausforderungen...
Am 03.09.99 freitags habe ich ihn dann ganz zu mir nachhause geholt. Das war dann auch wieder
spannend, wie sich die beiden Rüden in meiner Wohnung verhalten würden. Der Kai war ja (noch)
fremd und der Bär da zuhause
Die erste Nacht habe ich nicht geschlafen vor Sorge,was passieren würde,wenn die beiden sich z.b.
im dunklen
alleine über den Weg laufen. Aber es ging alles gut!
Die beiden Rüden wurden zwar nicht "best friends" ,aber sie haben sich gegenseitig respektiert
und NIE kam es zu einer brenzligen Situation. Später lagen sie sogar zusammen auf der
"Hundecouch".
Ich hatte diese beiden Rüden noch über ein Jahr zusammen, bevor der Bär dann endgültig seinen
letzten Gang gehen musste. Nierenversagen, Wasser hat das Herz abgedrückt usw., es ging nicht mehr.
Nun war Kai alleine und der absolute King im Haus. Aber es fehlte ihm etwas und so kam ich auf
die Idee, ihm einen
Spielkamerad zur Seite zu stellen.
Und jetzt kommts...
Ich hab mir noch eine 8 Wochen alte Yorkshire-Terrier-Hündin vom Züchter geholt und die beiden
wurden ein Herz und eine Seele. Ja,es war eine einzigartige Liebe. Die Kleine durfte alles mit Kai
anstellen,sogar seinen Kauknochen
aus seinem Maul stiebitzen oder ihn in seinen Schwanz zwicken.
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Leider wurde das Yorkie-Mädel im Alter von fast 3 Jahren überfahren,aber das ist eine andere
Geschichte....
Am 5.3.08 endete leider das Leben dieses außergewöhnlichen Hundes. Verschiedene Krankheiten, u.a.
auch Krebs
machten ein weiterleben zur Qual und ich musste -nach vielen vergebl. Therapien u.schlaflosen
Nächten- eine Entscheidung treffen. So wurde er nur ca. 12 Jahre alt, sein Geburtstermin war ja
keinem bekannt.
Nachdem ich fast ein 1 Jahr (nach 40 Jahren Hunde) keinen anderen Hund mehr wollte, habe ich dann
doch wieder im Februar 09 aus dem Tierheim eine liebe Hündin gleicher Rasse geholt.

Aber auch das ist eine andere Geschichte...


Created by Hannes Hohenadel